Der Winter steht vor der Tür – und mit ihm steigen die Anforderungen an Arbeitsschutz, Gesundheit und Organisation im Betrieb. Kälte, Dunkelheit und Witterungseinflüsse wirken sich nicht nur auf die Sicherheit, sondern auch auf die Gesundheit der Beschäftigten aus. Arbeitgeber sind verpflichtet, geeignete Maßnahmen zu treffen, um ihre Mitarbeiter zu schützen. Gleichzeitig können gezielte Angebote die Motivation und das Wohlbefinden im Winter deutlich steigern.


1. Arbeits- und Gesundheitsschutz im Winter

Kälte und Nässe

Wer draußen oder in unbeheizten Bereichen arbeitet, ist besonderen Gefahren ausgesetzt: Erfrierungen, Ausrutschen, verminderte Konzentration.
Arbeitgeber müssen:

  • geeignete Winterarbeitskleidung (PSA) bereitstellen, z. B. wetterfeste Jacken, Handschuhe, Mützen, Sicherheitsschuhe mit rutschhemmender Sohle,
  • wärmere Pausenräume oder Aufenthaltsbereiche organisieren,
  • Heizung und Lüftung in Innenräumen gemäß Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) sicherstellen.

Rutsch- und Sturzgefahren

Winterzeit bedeutet Glätte – vor allem auf Betriebshöfen, Parkplätzen und Wegen. Arbeitgeber sollten:

  • Räum- und Streupflichten klar regeln und regelmäßig kontrollieren,
  • die Beleuchtung auf Wegen und Zufahrten prüfen,
  • in Eingangsbereichen für trockene Laufwege sorgen, etwa durch Matten oder regelmäßige Reinigung.

2. Gesundheitsschutz und Wohlbefinden

Immunsystem stärken

Betriebe können aktiv zur Gesunderhaltung ihrer Mitarbeitenden beitragen, etwa durch:

  • Bereitstellung von kostenlosen Heißgetränken (Tee, Kaffee, Wasser),
  • Unterstützung oder Organisation von Grippeschutzimpfungen,
  • vitaminreiche Snacks wie Obstkörbe oder Smoothies.

Psychische Gesundheit im Winter

Dunkle Tage und Kälte wirken sich häufig auf die Stimmung aus. Arbeitgeber können unterstützen, indem sie:

  • flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice-Möglichkeiten anbieten,
  • Gesundheitsaktionen oder kurze Workshops zu Bewegung, Ernährung oder Motivation organisieren,
  • Führungskräfte für das Thema psychische Belastung sensibilisieren.

3. Organisation und Kommunikation

Winterdienst und Notfallpläne

Damit alle Abläufe reibungslos funktionieren, sollten Zuständigkeiten für Räumen und Streuen klar festgelegt werden. Notfallnummern und Meldeketten müssen aktuell sein, und Fahrzeuge sollten vor dem Wintereinsatz überprüft werden (Winterreifen, Frostschutz, Beleuchtung).

Mitarbeiterinformation

Eine kurze Winterunterweisung oder ein Informationsschreiben zu saisonalen Gefahren sorgt für Klarheit.
Wichtige Themen sind:

  • sicheres Verhalten auf glatten Flächen,
  • richtiges Anziehen von PSA,
  • Verhalten bei Stromausfällen oder extremen Wetterlagen,
  • Erste-Hilfe-Abläufe bei Kälteunfällen.

Fazit

Gut vorbereitet in den Winter zu gehen, ist nicht nur eine Frage der Organisation, sondern auch der Verantwortung.
Wer als Arbeitgeber rechtzeitig handelt, erfüllt nicht nur seine Pflichten, sondern stärkt auch das Vertrauen und die Zufriedenheit seiner Mitarbeiter. Mit gezielten Schutzmaßnahmen, warmen Pausenräumen, passender PSA und kleinen Gesundheitsaktionen wird die kalte Jahreszeit sicher und produktiv.

No responses yet

Schreibe einen Kommentar